Historisches

 

Als am 28. März 1950 die Freiwillige Feuerwehr in Hohen Viecheln gegründet wurde, brauchten die Kameraden nicht bei Null anzufangen. Es existierte schon seit 1882 ein Spritzenhaus und eine Handdruckspritze. Dazu wurde in der Gemeindevertretersitzung am 19. Januar 1883 der Beschluss gefasst, wegen unvorhergesehener Ausgaben beim Ausbau des Spritzenhauses ein Darlehen von 200 Goldmark aufzunehmen.

Arbeitsgemeinschaft „Junge Brandschutzhelfer“ (1960)

Das Bespannen und Bedienen der Feuerwehrspritze waren Pflichtaufgaben der Bürger im Rahmen der Hand- und Spanndienste. Die Wartung der Spritze oblag dem Klempnermeister Prestin und dem Schlossermeister Völter. Die Alarmierung der Bürger erfolgte mit einem Signalhorn, wobei naturgemäß viel Zeit verging, ehe die Handdruckspritze mit Pferdezug an der Bandstelle eintraf. Es war auch selbstverständlich, dass alle Erwachsenen mit einer Eimerkette zur Brandstelle eilten, um den Brand zu bekämpfen.

Mit der Gründung der DDR waren die Räte verpflichtet, Freiwillige Feuerwehren aufzubauen. In Hohen Viecheln waren im Jahre 1950 an der Gründungsversammlung 22 Bürger beteiligt. Als erster Wehrleiter wurde Tischlermeister Friedrich Gösch in dieses Amt gewählt. Als Schriftführer wurde der Kamerad Fritz Schümann bestätigt. Als zweiter Wehrleiter wurde der Kamerad Hermann Hacker gewählt. Nach ihm übernahm Arthur Schwerin 1968 diese Funktion. Ihm folgte Jürgen Lohse und Eckard Matz als Wehrleiter. Heute leitet Rando Sloboda die Wehr in Hohen Viecheln.

Die Aufgabe des Aufbaus war aus finanziellen Gründen nicht leicht zu lösen. Aber mit Geduld, Eigeninitiative und großem persönlichen Einsatz der Kameraden war die persönliche Ausrüstung der Kameraden bald komplett. Ausgerüstet war die Feuerwehr zu Beginn noch immer mit der im „Spritzenschauer“ stehenden Handdruckspritze mit Wasserbehälter und Pferdebespannung. Ein Alarmsignal stand im Birnbaum auf dem Schönfeldschen Grundstück zur Verfügung.

Nach und nach kam auch die Technik dazu. Der Kamerad Günther Rathsack machte die erste Motorspritze, eine „TS“ aus ehemaligen Wehrmachtsbeständen, flott. Vom Ölhafen in Wismar wurde ein ausgedienter LKW vom Typ Glöckner Deutz nach Hohen Viecheln gebracht und mit hohem Kostenaufwand in Stand gesetzt. Aber wohin damit? So wurde beschlossen, einen Anbau an das Spritzenhaus als NAW (Nationales Aufbau Werk)-Initiative im gemeinsamen unentgeltlichen Einsatz zu bauen. Nach den Maurerarbeiten erhielten das alte Spritzenhaus und der Anbau einen neuen gemeinsamen Dachstuhl, der noch bis 1993 vorhanden war. In den darauf folgenden Jahren konnte eine neue Feuerwehrspritze vom Typ „TSA mit TS8“ angeschafft werden. Nun war es aber der LKW, der durch seine Havarieanfälligkeit den Kameraden zu schaffen machte. Er wurde später durch ein anderes Fahrzeug vom Typ Garant ersetzt.

Sehr bald gab es eine schlagkräftige und gut ausgebildete Einsatzgruppe. An Mitgliedern war kein Mangel. So hatte Hohen Viecheln bereits 1958 die erste Arbeitsgemeinschaft „Junge Brandschutzhelfer“ in der DDR.

In den achtziger Jahren wurde das Löschfahrzeug LO aus Lübow getauscht.

Im Gerätehaus musste der Fußboden dazu tiefer gesetzt werden, damit das Fahrzeug untergestellt werden konnte. In der Wendezeit besorgten der Bürgermeister Heinz Köster und Maschinist Eric Bodenhaupt ein fast neues Fahrzeug LO 2002 aus Armeebeständen, auf das dann die Wehrgeräte aufgebaut wurden. Somit gab es bei der FF Hohen Viecheln erstmalig ein fast neues Einsatzfahrzeug. 1999 konnte über unseren Maschinisten Mirko Dummer von der FF Neukloster ein Feuerwehreinsatzfahrzeug TLF 16/25 GMK vom Typ W-50 für unsere Feuerwehr erworben werden.

Im Jahr 2000 wurde die Wehr 50 Jahre alt. Aus diesem Anlass veranstalteten die Kameraden am 01. April 2000 eine Fahrzeugpräsentation und eine Feierstunde, zu der viele Gäste eingeladen wurden. Die Kameraden der FF Fissau-Sibbersdorf tauschten mit der FF Hohen Viecheln eine Partnerschaftsurkunde.

Zuschauer beim Feuerwehrvergleichswettkampf.

Am 15. Juli 2000 veranstaltete die FF Hohen Viecheln anlässlich ihres Jubiläums einen Pokalwettkampf auf dem alten Sportplatz in Hohen Viecheln. Der Tag begann mit einem Umzug aller beteiligten Wehren durch das Dorf. Knapp 20 Mannschaften anderer Wehren nahmen an diesem Feuerwehrvergleichswettkampfteil und viele Bürger/Innen feuerten ihre Wehr an. Der Tag klang mit der Auszeichnung der Besten und einer Tanzveranstaltung aus.

Das wirksame Training aller Normen und der ausgezeichnete Einsatzwillen aller Kameraden, der Männer und Jugendgruppe der FF Hohen Viecheln machte sich bereits bei den Ausscheidungswettkämpfen im Amtsbereich Bad Kleinen und im Kreisgebiet sehr bemerkbar. Wiederholt wurden sehr gute Ergebnisse erzielt, so mit ersten Plätzen bei den Amtsausscheiden 1996, 1998, 2001, 2002, 2003 (dreimalige erfolgreiche Verteidigung des Wanderpokals) und 2004 und bei den Kreisausscheiden 2002, 2003 und 2004 (dreimalige erfolgreiche Verteidigung des Wanderpokals).

Auch die Jugendmannschaft holte bei Amtsausscheiden in den Jahren 2001 und 2002 erste Plätze. Bei weiteren Wettkämpfen erreichten beide Mannschaften vordere Platzierungen, insgesamt eine Ermutigung für die weitere Arbeit der FF Hohen Viecheln.